Mittwoch, 7. August 2019

Rezension| Römische Tage von Simon Strauss


"Nichts scheint uns Modernen moderner als die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen. Das Zusammenspiel von Alt und Neu. Und doch treibt mich die Frage: In welche Zeit gehöre ich? Welche Zeiten leben in mir?"
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Römische Tage von Simon Strauss ist ein Buch, dass mich etwas zwiespältig zurückgelassen hat. Einerseits hingerissen von den Bildern, die mir der Autor bei seiner Reise durch Rom in den Kopf verpflanzt hat. Andererseits aber auch unbefriedigt, ob der Erwartungen, die mich dieses Werk hat erhoffen lassen. Simon Strauss soll die Stimme einer Generation sein. Jedoch befürchte ich, dass bei dieser Stimme vieles unverstanden und daher unerhört bleibt.


Ich konnte dem Autor oft nicht folgen. Was er von mir als Leser wollte, wohin er mit mir ging... Vieles blieb oft im Dunkeln. Und doch war ich auch begeistert von dem Detailreichtum in manchen Passagen, die Rom und diese Erzählung so lebendig haben werden lassen. Die Musiker, die Spanische Treppe und das laute Gezeter der römischen Einwohner .
Aber ich fand den Erzählstil teilweise sehr sprunghaft und mir ging das Wehklagen des reisenden Mannes manchmal doch auf die Nerven. Arztbesuche, die den Kontrast der Touristenmetropole zu dem Leben der einfachen Bürger zeigen. Eine beeindruckende über 2000 Jahre alte Geschichte der Stadt versus des (neuaufkommenden) Faschismus, Tradition versus Moderne... Soviele Gegensätze, die leider nur angekratzt und nicht vertieft wurden.
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Römische Tage ist jetzt kein herausragendes Buch, aber für viele mit Sicherheit ein Lesenswertes. Für mich war es eine recht oberflächliche Reise nach Rom, die wohl nur Kenner der Stadt tiefer berühren kann. Mich konnte das 142 Seiten starke Büchlein nicht 100%ig überzeugen.

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Simon Strauss - Römische Tage 

 

 
Quelle: Klett-Cotta Verlag

  • ISBN: 978-3-608-50436-1
  • Seiten: 142
  • Erscheinungsdatum: 22. Juni 2019
  • Verlag: Tropen Verlag
  • Format: gebundene Ausgabe
  • Preis: 18,00€
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Klappentext:

Ein Sommer in Rom

Ein junger Mann kommt in die ewige Stadt, um die Gegenwart abzuschütteln. Er sucht einen eigenen Weg, fühlt fremde Zeiten in sich leben. In Rom erinnert er sich. In Rom verliebt er sich. In Rom trauert er. Er trifft auf außergewöhnliche Menschen und findet seine Aufgabe: Alles wahrnehmen, nichts auslassen. Römische Tage führt zu den vielen Anfängen und Enden unserer Welt und fragt, was wir morgen daraus machen. Quelle: Klett-Cotta Verlag
 
 


















 

      
 

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